Niederlande: Steuerplan 2023
Veröffentlicht: 24. Mai 2023
aus
Steuern & Wirtschaft aktuell 2-2023
Von:
Juliane Lange
Die niederländische Regierung legt dem Parlament jedes Jahr im Dezember einen Steuerplan für das nächste Jahr nebst Gesetzentwurf für Steueränderungen vor. Zum 1.1.2023 sind einige Änderungen der niederländischen Körperschaftsteuer eingetreten, die für Unternehmen wichtig sind.
Zum 1.1.2023 sind in den Niederlanden für Unternehmen wichtige Steueränderungen in Kraft getreten:
Der Körperschaftsteuersatz erhöht sich in der ersten Stufe von 15 % auf 19 %. Die Schwelle des Jahresüberschusses, auf den dieser niedrigere Körperschaftsteuersatz erhoben wird, wird von 395.000 € auf 200.000 € gesenkt. Der höhere Steuersatz von 25,8 % gilt unverändert.
Neu ist eine Anlaufstelle, die für ausländische Investoren eingerichtet wurde. Diese können mit der niederländischen Finanzverwaltung Vereinbarungen über die Bemessungsgrundlage und den Nettogewinn treffen.
Die Befreiung von Gehältern für Direktoren und Aufsichtsratsmitgliedern auf Basis von mit den niederländischen Steuerbehörden getroffenen Absprachen (sog. Rulings) ist nicht mehr möglich, da der entsprechende Erlass ersatzlos aufgehoben wurde.
Zinszahlungen von niederländischen Tochtergesellschaften an ihre Muttergesellschaft werden künftig als Dividenden qualifiziert, sodass eine Dividendensteuererklärung abgegeben werden muss. Die Besteuerung mit niederländischer Dividendensteuer unterbleibt, wenn die Zahlung an einen Anteilseigner innerhalb der Europäischen Union erfolgt.
Der Grunderwerbsteuersatz wird von 8 % auf 10,1 % angehoben. Der Erwerb niederländischer Immobilien wird also teurer.
Fazit
Unternehmen, die in den Niederlanden tätig sind, sollten sich mit den aktuellen Steueränderungen auseinandersetzen.

Juliane Lange, LL.M., Essex (UK)
Steuerberaterin, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Steuerrecht, Fachberaterin für Internationales Steuerrecht
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