Über den Künstler Georg Tuxhorn und sein Mosaik in der Süsterkirche
Ein großes Talent, eine Verwechslung und eine Wiederentdeckung stehen im Mittelpunkt der Geschichte um den Bielefelder Künstler Georg Tuxhorn, einem Weggefährten von Peter August Böckstiegel, Otto Dix und Oskar Kokoschka. Sein Name dürfte nur wenigen ein Begriff sein, eines seiner Werke dagegen kennen viele: das Mosaik im Chor der Süsterkirche. Die zehnte Ausgabe der Bielefelder Edition richtet den Blick auf die Bedeutung dieses Kunstwerks und seinen Schöpfer.
Außer dem prachtvollen Glasmosaik sind heute nur wenige Werke von Georg Tuxhorn erhalten. Und diese wenigen wurden jahrzehntelang dem bekannteren Bielefelder Künstler Victor Tuxhorn zugeschrieben. Diese Verwechslung deckte der Kunsthistoriker David Riedel 2015 auf. In der Bielefelder Edition wirft der künstlerische Leiter des Museums Peter August Böckstiegel nun einen Blick auf Leben und Werk Georg Tuxhorns (1903–1941): „Es lohnt sich, Georg Tuxhorn als einen wichtigen Vertreter der Bielefelder Moderne wiederzuentdecken.“
In vielerlei Weise lenkt die Bielefelder Edition den Blick ganz nah an das Mosaik. Dazu tragen nicht zuletzt die Fotografien Christian Rings bei. Neben Impressionen aus der Süsterkirche eröffnen gerade seine Detailaufnahmen besondere Eindrücke von dem Kunstwerk. Grafikdesignerin Kerstin Schröder, Herausgeberin der Bielefelder Edition, nutzte dieses Material gekonnt, um dem Büchlein Glanz zu verleihen: durch die Zusatzfarbe Gold, die den Einband strahlen lässt, und den Altarfalz in der Mitte – auf aufklappbaren Seiten ist das Mosaik in voller Pracht zu sehen. Die technischen und (kunst-)historischen Hintergründe des Mosaiks wiederum beleuchtet David Riedel. Ergänzt werden diese Ausführungen von Joachim Dellbrügge, ehemaliger Kirchmeister. Pfarrer Bertold Becker von der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Bielefeld schließlich richtet einen emotionalen Blick auf das Mosaik und darüber hinaus. Er berichtet von einer Spurensuche, die mit Konfirmanden vor dem Kunstwerk beginnt und vor der Kirche mitten in Bielefeld endet.
Einmal im Jahr zeigt die Bielefelder Edition Entdeckungen aus interessanten regionalen Kultur-, Lebens- und Arbeitsbereichen der Stadt. HLB Stückmann hat auch in diesem Jahr die Bielefelder Edition unterstützt.
Website: www.bielefelder-edition.de